erwarb Gustav Ginzel 1964 für umgerechnet 12 €. Es war ein 300 Jahre altes Holzhaus in dem kleinen Ort Jizerka (Klein Iser) im Jizerské Hory (Isergebirge).Sein Name kam daher,dass es vor dem Kauf zweckentfremdet als Stallgebäude benutzt wurde.
...und da kommt man am besten 14.30 Uhr.Da ist "Führung und Besichtigung" laut hangemaltem Zettel.Entscheiden kann man sich zwischen Normalführung,Kurzführung,Schnellführung und der Blitzführung,die gerade mal 5 Minuten dauert.Natürlich nahmen wir die 2 "Audienzstunden" in Anspruch !
... in Gustavs Wohnstube erfordert einen Kompass.Zeitweise "wirkten" dort bis zu 80 Misthausgäste,die offenbar an der "Unappetitlichkeit" keinen Anstoß nahmen.
nennt Gustav diese Tätigkeit,alle möglichen Karten,Bücher,Zettel zu signieren und zu bestempeln."Ohne Misthausstempel ist das ja alles ungültig!"
... gehört ein Misthausstempel !" lautet eine von Gustavs ständigen Redensarten.Hier ist nur eine kleine Auswahl seiner Stempelsammlung. "MfS nicht erfasst" stempelte er besonders gern zur Wendezeit in die DDR Personalausweise.Unsere Leute in der Meldestelle staunten da nicht schlecht
Selbstverständlich standen den Besuchern im Winter vorgeheizte Klobrillen für das Stereo-Plumpsklo (2 Personen können nebeneinander sitzen) zur Verfügung. Für die Männer existierte auch im Freien ein "Pinkelpfahl".
Leider ist das Haus durch einen unerklärlichen Brand im Jahre 1995 vollständig abgebrannt.
Auch die Unterlagen von seinen Expeditionen, die Bilder, Krimskrams und "Kuriositäten" aus allen Ländern sind dabei mit verbrannt.
Schaut man durch die Fenster in das Innere des Misthauses, so gewinnt man den Eindruck, der Hausherr habe gerade das Haus verlassen. Auf dem Tisch der Küche stehen noch die Flaschen und Gläser vom Frühstück.
Leider wird Gustav Ginzel nie mehr in sein Haus zurückkehren. Er ist an Alzheimer erkrankt und lebt seit dem Jahre 2000 in einem Pflegeheim in Kempten/Allgäu.Der letzte Verwalter,Wolfgang Ginzel,verstarb plötzlich im Frühjahr 2004
ist die Heimat unseres Freundes