Eisenbahn im Isergebirge  
  Noch existiert das am 30.Juni eröffnete und im November 1888,Juli und Oktober 1894 und Juni1902, weiter ausgebaute Schienennetz im Isergebirge bis auf den heutigen Tag. Geht die Entwicklung in den nächsten Jahren aber den bedauerlichen Weg, welchen man in Deutschland und insbesondere in den so genannten Neuen Bundesländern gegangen ist, wird das Ende absehbar. Der EU- Beitritt und letztlich die Einführung der Eurowährung mit allen uns Ostdeutschen bekannten Konsequenzen wirds richten.          

Glücklicherweise brauchten die Eisenbahnbauer und die Nutznießer 1875 solche Gedanken nicht zu haben. Die Eisenbrod- Tannwald- Bahn ermöglichte den Glashütten die Umstellung vom Brennholz  auf Kohle und auch die Textilfabriken profitierten davon. Gablonzer Bürgern in ihrer Eigenschaft als Parlamentarier in Prag und Wien engagierten sich unermüdlich für den  Bahnbau. So fuhr der erste Zug  in Gablonz am 26.11.1888 ein.1894 war die Strecke bis Tannwald vollendet. Auch die in Morchenstern abzweigende Strecke nach Josefsthal war verkehrsbereit. Die Streckenführung Reichenberg- Tannwald und in der weiteren Fortführung nach Grünthal bis zur schlesischen Grenze ist eine ausgesprochene Gebirgsbahn, die deshalb teilweise als Zahnradbahn ausgebaut werden musste. Aber auch da blieben gelegentlich Züge wegen Dampfmangels liegen. Mehrere Tunnel, von denen der längste 932 m misst, waren erforderlich, um überhaupt diese Bahnstrecke zu betreiben. Selbstredend war die Fahrzeit sehr lang. Aber den Umstand berücksichtigend, dass es zu der Zeit kaum private Autos gab und andere Verkehrsmittel mit viel mehr Schwierigkeiten zu rechnen hatten, war die Isergebirgsbahn doch ein gewaltiger Fortschritt in der Personen- wie auch in der Güterbeförderung. Innerhalb kürzester Zeit nahm sie einen derartigen Aufschwung, dass sie zu den meistfrequentierten Strecken ganz Österreichs zählte. Die Bahnstatistik weist imponierende Zahlen auf, Zahlen, von denen sicher um 1887 auch die kühnsten Optimisten unter den Befürwortern des Bahnbaues im Isergebirge nicht zu träumen gewagt haben  dürften.

 

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Noch stellen wir bei unseren Besuchen ins Isergebirge fest, dass die Züge sehr gut mit Reisenden besetzt sind und in guter Folge verkehren. Die Fahrpreise sind sehr moderat auch wenn die Fahrzeiten wie ehedem lang sind. Wohin fährst du künftig, über 130 Jahre alte Isergebirgsbahn?

Zur Zeit (2014/2015) finden scheinbar umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten auf der Strecke statt. Der Zugverkehr ist teilweise komplett eingestellt. Der Bahnhof Tanvald ist zum Beispiel eine riesige Baustelle. Über den weiteren Fortgang wird hier in absehbarer Zeit zu berichten sein.  Hier sind umfassendere Infos ersichtlich, als es auf dieser Website möglich ist.